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Ivrit ist vielleicht nicht allen ein Begriff. Hebräisch sicherlich den meisten. Aber was war das nochmal? Das hat etwas mit der Bibel zu tun, oder? In diesem Sprachporträt schauen wir uns diese Sprache einmal genauer an und beantworten die Frage, was das Besondere am modernen Hebräisch ist.
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Estimated reading time:2minutesIvrit oder modernes Hebräisch ist eine nordwestsemitische, kanaanäische Sprache. Innerhalb dieser letzten, ist es der einzige nicht ausgestorbene Vertreter. Im Deutschen meint man, wenn man von „Ivrit“ spricht, ausschließlich das moderne Hebräisch, in Israel auch ältere Varietäten.
Als allgemeine Verkehrssprache war das Hebräische seit der Spätantike nahezu ausgestorben. In der Diaspora hielt es sich noch als liturgische und als schriftliche Sprache. Letzteres galt nicht nur für den sakralen Kontext, sondern allgemein in Büchern und Briefen. Allgemeine Verkehrssprache wurde Hebräisch erst wieder mit der Gründung des Staates Israel1948. Mittlerweile ist es wieder zu einer allgemeinen modernen Standardsprache geworden. Hebräisch ist bislang die einzige Sakralsprache, die erfolgreich zu einer allgemeinen Verkehrssprache wiederbelebt worden ist. Allerdings hat sich hierbei einiges verändert, weshalb zwischen modernem und biblischem Hebräisch unterschieden wird. Die Unterschiede zwischen Ivrit und Althebräisch sind jedoch geringer, als etwa zwischen Alt- und Neugriechisch.
Wie bereits erwähnt, was das Hebräische niemals komplett ausgestorben. Noch immer wurde es in sakralen Kontexten von Jüdinnen:Juden in der Diaspora verwendet. Durch die Einflüsse der Kontaktsprachen, wurde die Sprache unterschiedlich ausgesprochen. Die drei großen Richtungen der Aussprache waren:
Aschkenasiche Aussprache
Sephardische Aussprache
Jeminitische Aussprache
Die Aussprache des modernen Hebräischen basiert vor allem im Vokalsystem auf der sephardischen Aussprache (mehr über sephardische Jüdinnen:Juden gibt es in einem anderen Artikel zu lesen).
Ende des 19. Jahrhunderts kam in West- und Osteuropa die Idee des Nationalismus auf. Aus diesem Grund kam erstmals die Idee auf ein Alltagsidiom für das gesamte jüdische Volk zu finden und damit wuchs auch der Gedanke, das Hebräische wiederzubeleben. Wortschatz und Grammatik wurden an europäische Umgebungssprachen stärker angepasst.
Die erste Person, die mit ihren Kindern ausschließlich Hebräisch sprach, war Eliezer Ben-Jehuda, der auch als „Vater des Hebräischen gilt.“
Eine große Herausforderung des Hebräischen als moderne Verkehrssprache war die Einführung neuen Vokabulars. Hierbei wurde viel aus anderen Sprachen entlehnt.
Auch Ivrit wird im hebräischen Alphabet geschrieben. Die Schrift ist linksläufig und eine reine Konsonantschrift. Optional gibt es auch Vokaldiakritika. Die Interpunktion im Ivrit basiert jedoch auf der lateinischen Tradition. Auch andere jüdische Sprachen, wie Jiddisch oder Ladino werden im hebräischen Alphabet geschrieben.
Nicht alle befürworten die Wiederbelebung der einstigen Sakralsprache. So gibt es auch Strömungen im ultraorthodoxen Judentum (auch das ist pluralistisch und keines Fall einheitlich), die den Gebrauch des Hebräischen im Alltag ablehnen und es ausschließlich für religiöse Zwecke verwenden möchten.
Und dennoch ist Ivrit modern und Alltagstauglich geworden und es ist möglich sich in dieser Sprache im Café zu unterhalten. Doch wie alle Sprachen ist auch diese Diskussion zur Verwendung politisch und würde hier den Rahmen sprengen. Wer nach Israel einwandert, kann im Ulpan, einem Intensivkurs, die Sprache erlernen.
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Quellen:
https://cba.fro.at/466449 (25.01.2022, 13:29)
https://de.wikipedia.org/wiki/Hebr%C3%A4isches_Alphabet (25.01.2022, 13:22)
https://de.wikipedia.org/wiki/Ivrit (25.01.2022, 13:22)
https://en.wikipedia.org/wiki/Modern_Hebrew (26.01.2022, 11:18)
https://www.deutschlandfunkkultur.de/kulturgeschichte-sprache-fuers-gebet-oder-fuers-100.html (25.01.2022, 13:27)
Smadar Raveh-Klemke, Ivrit bekef: Hebräisch für Deutschsprachige. Lehrbuch mit CD, Hamburg: Hempen Verlag, 5. Eds 2017.
Foto: Lavi Perchik via Unsplash
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