Gedanken zum Weltkindertag

Für den Weltkindertag gibt es international kein einheitliches Datum. In Deutschland ist er heute und darum gibt es ein paar Gedanken dazu.

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In Deutschland ist heute Weltkindertag. Für diesen Tag gibt es weltweit kein international einheitliches Datum. Dieser Tag soll auf die bestimmten Rechte der Kinder aufmerksam machen und Kinder mit ihren individuellen Bedürfnissen in den Fokus rücken. Dieses Jahr steht der Weltkindertag unter dem Motto “Kinderrechte jetzt!” 

Im Wahljahr bedeutet dies für das deutsche Kinderhilfswerk e.V. und für UNICEF Deutschland auch, dass es an der Zeit ist, die Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern. Schließlich habe die Corona-Pandemie deutlich gemacht, dass Kinder kaum gehört werden und ihre Bedürfnisse weniger priorisiert. Das Wohl der Kinder müsse aber vorrangig priorisiert werden. 

In Deutschland greift bisher die UN-Kinderrechtskonvention, die in fast allen Staaten gilt. Diese beinhaltet:

  • das Recht auf Nichtdiskriminierung

  • das Recht auf Leben, Überleben und Entwicklung

  • die Einhaltung des Kindesinteressen

  • das Recht auf Partizipation

Seit dem Jahr 2000 ist in Deutschland auch das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung verankert. 

Auf diesem Blog würde eine weitere Diskussion über die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz den Rahmen sprengen. Aber auf einen Aspekt möchte ich hier eingehen, nämlich den der Herkunftssprache.

Die Herkunftssprache darf die Chancen eines Kindes nicht mindern

Deutschland ist ein Einwanderungsland. Die Schulen und Kindergärten werden von zahlreichen Kindern besucht, deren Herkunftssprache nicht das Deutsche ist. Jedoch wird in Deutschland noch immer die Integrationsleistung anhand der Deutschkenntnisse (die oft nicht einmal objektiv bewertet werden, sondern vielmehr neolinguizitisch) gemessen. In Kindergärten und Schulen werden weder die Mehrsprachigkeit noch das Erlernen der deutschen Sprache sinnvoll gefördert. Wenn darüber diskutiert wird, geht es gemäß der Schriftstellerin Olga Grjasnowa “weniger um pädagogische Ziele zum Wohl der Kinder, sondern um die Demagogie und die Idee einer Leitkultur” (44), wobei das Deutsche die Leitsprache sein soll. Die Idee einer monolingualen Nation ist allerdings ein Konstrukt, das aus dem Zeitalter der Schaffung von Nationalstaaten stammt (zumal es in Deutschland auch autochthone Minderheiten gibt).

Als damals die Gastarbeiter nach Deutschland kamen, bekamen die Menschen keinen bezahlten Deutschunterricht, schließlich waren sie “nur Gäste” und auch ihre Kinder wurden wenig umsorgt, ergo benachteiligt. 

In jedem Fall ist es leider noch immer Realität, dass in Deutschland noch keine Chancengleichheit herrscht. Die Herkunftssprache darf jedoch kein Grund für Diskriminierung sein. 

Bei alucation haben wir natürlich nicht die Lösung für alles. Jedoch ist es uns ein wichtiges Anliegen, Wissen unabhängig von der Herkunft in möglichst vielen Sprachen bereitzustellen. Wenn auch du Wissen an Kinder unterschiedlicher Herkunft weitergeben möchtest, dann klick doch mal hier

Lisa und das alugha-Team

 

#alugha

#everyoneslanguage

#multilingual

Quellen:

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/kinder-und-jugend/kinderrechte/kinderrechte-ins-grundgesetz, 20.09.2021, 14:13

https://www.deutschlandfunk.de/kinderrechte-im-grundgesetz-was-sich-fuer-eltern-und-kinder.2897.de.html?dram:article_id=493050, 20.09.2021, 14:15

https://de.wikipedia.org/wiki/Kindertag, 20.09.2021, 14:15

https://www.weltkindertag.de/, 20.09.2021, 14:14

Olga Grjasnowa: Die Macht der Mehrsprachigkeit. Duden Verlag. 2021

 

Foto: Sigmund via Unsplash

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