Das neue Influencer-Marketing mit künstlicher Intelligenz

Was wäre wenn bald anstelle von digitalen Influencern aus Fleisch und Blut virtuelle Influencer das Zepter übernehmen, die bis ins kleinste mit Grafik, künstlicher Intelligenz und Machine Learning programmiert wurden?

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Scheint merkwürdig, aber es existiert bereits. Events wie das SXSW zeigen auf das KI-Influencer durchaus möglich sind und das Thema in Zukunft noch mehr Fahrt aufnehmen wird.

Menschliche Influencer gibt es wie Sand am Meer in den sozialen Medien. Sie haben in der Regel nicht mit der Intention angefangen jemanden zu beeinflussen, aber Stück für Stück haben ihre persönlichen Vorlieben, Lebensstile und Empfehlungen (ob freiwillig oder bezahlt) doch Einfluss auf viele Menschen. Aber was passiert, wenn man Realität und Fake nicht mehr voneinander unterscheiden kann? Und was genau bedeutet eigentlich “Wahrheit” und “Echt” in Zukunft?

Lil Miquela ist ein Beispiel dafür. Eine virtuelle Simulation auf ihrem Instagram-Profil zeigt derzeit über eine Million Follower an. Das Gesicht einer Puppe, aber der Content hat hohe Qualität und wird von den Programmierern produziert. Gut geplante Fotos und Looks und eine Legion an Fans, die den Lebensstil verfolgen und liken. Ja, Lil präsentiert nicht nur Kleidung und Schuhe, sie hat Vorlieben, Lieblingsmusik und engagiert sich für politische Themen, Feminismus, Flüchtlinge, u. v. m. 

Selfies, Make-Up Tipps, Blicke hinter die Kulissen… eine wahre Berühmtheit in den sozialen Medien, dabei existiert sie gar nicht. Lil bezieht sich auf Orte und Marken, markiert auf ihren Fotos und ist auch mit anderen auf Bildern zu sehen, Models, Designer und Musiker aus dem wahren Leben. Sie ist auch auf andere sozialen Platformen aktiv.

Lil ist auch noch Sängerin und hat einen Hit namens Not mine auf YouTube mit über 400.000 Views. Das erinnert mich an die Gorillaz, die auch nicht wirklich existierten und vor einigen Jahren dennoch einige Hits hatten, erinnerst du dich?

Influencer-Marketing mit künstlicher Intelligenz

Durch die Nutzung künstlicher Intelligenz geben wir Maschinen die Fähigkeit Dinge zu machen, die normalerweise durch Menschen gemacht werden. Künstliche Intelligenz kann verschiedene Formen annehmen, von Machine Learning (d. h. einem Computer etwas beibringen, wofür er in der Zukunft Prognosen erstellen kann), bis hin zu Denkprozessen, soll heißen ein Computer zieht Folgerungen und Schlüsse aus den vorliegenden Daten, um ein Problem zu lösen. 

Influencer-Marketing mit KI muss nicht auf Simulationen basieren, wie es bei Lil Miquela der Fall ist. Der Computer kann auch Gegenstände auf einem Foto deutlich schneller als jeder Mensch erkennen und klassifizieren. Darüber hinaus kann man aufgrund von Daten den Follower und den Influencer anhand ihrer Interessen zusammen führen. Die Kampagnen eines Influencers können analysiert werden auf deren Erfolg, die beworbenen Produkte, das Ergebnis, die Kommentare der Follower, usw., um daraus zu schließen, wie man die nächste Kampagne verbessern kann. Programmatische Werbung ist entstanden, weil Computer Entscheidungen aufgrund von enormen Datenmengen treffen können, die ein Mensch niemals verarbeiten könnte. Heute benötigen Kampagnen mit Influencern viel Zeit und Analysen, um zu sehen, ob der Influencer der beste für eine Kampagne ist, aber in Zukunft bewegen wir uns auch hier in die Automatisation dieses Prozesses, in der die KI eine sehr große Rolle spielt. 

Die kommenden Influencer sind nicht zwingend Roboter oder virtuelle Wesen, sondern auch Personen, die aufgrund der Analysen und Voraussagen von Computern in ihrer Themenauswahl unterstützt werden können, um so besser die Interessen ihrer Follower zu treffen. Oder anders, die Zukunft des Marketings liegt in der Möglichkeit Emotionen durch Erfahrungen auszulösen. 

Die Werbung von Duracell in 2015 mit dem NFL Superstar Derrick Coleman ist ein Beispiel für eine Marke, die mit einem Influencer Emotionen auslösen möchte. Coleman, der Taub ist, nutzt die Duracell Batterien um sein Hörgerät zu betreiben. Das zeigt, das Influencer ihr Leben und ihre Interessen für emotionales Marketing nutzen und damit eine stärkere Verbindung zu den Kunden aufbauen. 

Hatsune Miku: eine projizierte Sängerin

Der Kult um eine Person, die nicht einmal existiert ist nicht auf Lil beschränkt. Hatsune Miku ist ein Vocaloid, der künstlichen Gesang erzeugt, entwickelt von Crypton Future Media. Die Optik entspricht einer 16-jährigen mit blauem Haar mit zwei langen Zöpfen. Die Stimme wird künslich von der japanischen Synchronsprecherin Saki Fujita erzeugt und Hatsune ist schon in verschiedenen Shows als 3D Projektion aufgetreten. Der erste Live-Auftritt war 2009 auf dem Saitama Super Arena Festival. 

 

 

Die Stimme von Hatsune Miku wurde aufgrund von Stimmproben der Synchronsprecherin Saki Fujita erzeugt. Die Figur wurde 2007 veröffentlicht und als Android-Diva aus der Welt der nahen Zukunft positioniert. 

Nach all dem können wir uns darauf einigen, dass die Technologie dazu in der Lage ist den Marketing-Markt der Influencer zu revolutionieren, ob durch das Liefern von Daten aufgrund derer Agenturen sich für den geeignetsten Influencer für ihre Kampagne entscheiden können oder durch Einblicke wie man besser auf die Kunden eingehen kann. Oder sogar, durch das Erschaffen von virtuellen Wesen, die die Massen begeistern und ihre Kaufverhalten beeinflussen. Was hält die Zukunft noch für uns bereit?

Über den Autor

Flavia Gamonar ist Top Voice auf Linkedin, Referentin, Dozentin, hat einen Doktor in Medien und Technologie und ist Co-Autorin des Buchs Disruptalks.

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