Steve Blank - die kleinste optimale Funktion

Ein Tool hat oft viele Funktionen und uns als Entwicklern ist jede davon lieb und heilig, doch im Endeffekt geht es um den Wertebeitrag und das "Minimum Viable Product" (in Etwa "die kleinstmögliche optimale Funktion").

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Wenn du eine Vision hast, dann denkst du die in der Regel (wesentlich) über das Produkt hinaus, das beim Kunden ankommen wird. Während dein Team an der berühmten 1.0 arbeitet, stehen bei dir schon alle Weichen auf die kommenden Updates und die Version 2.0. In deiner Passion sind viele Details sehr wichtig und die eine Funktion macht - aus deiner Sicht - nicht viel Sinn ohne diese andere Funktion. Und wenn das eine schon drin ist, dann sollte das Feature so und so auf keinen Fall fehlen. So geht es Tag ein und Tag aus. Neben dir arbeitet auch dein Marketingteam an Strategien und das Vertriebsteam steht in den Startlöchern. Du weißt genau bescheid... besonders, was deine Kunden brauchen und wollen. Hoch motiviert zeigst du auf Messen dein gesamtes Portfolio an Funktionen und erntest viel Begeisterung, es kann also nur noch nach vorne gehen. Bei den Messebesuchern, bei dir, bei deinem Team... überall kommt es gut an. Wieso bleiben dann die Kunden aus? Warum sprühen die nicht auch vor Begeisterung?

Ich schwenke hier auf eigene Erfahrung. Alugha war ursprünglich als Player in YouTube gedacht. Irgendwann bauten wir auch ein, dass Titel und Beschreibung ebenso übersetzt werden würden. Dann kam ein Wordpress-Plugin dazu, dann eine eigne Videoseite, später dann ein komplett neuer hochmoderner HTML5-Player, ein Uploader, Encoding-Server, CDN-Server, Selfhosting, Single-Video-Pages, multilingualer META-Daten-Editor, eigener Blog für Autoren, Producer-Seiten, Untertitel, Untertiteleditor, Dubbignfunktionen und, und, und... ich könnte hier noch so einige Funktionen auflisten und finde mich selbst in dieser Falle immer wieder. Ich liebe die Details und jede einzelne Funktion, die mein außergewöhnliches Team hier einbaut. Aber unsere Kunden interessiert das wenig, bis teilweise gar nicht. Und das ist auch in Ordnung so.

 

 

Es gibt nun zwei Optionen, um am Markt und bei den Kunden stattzufinden. Man wartet... und wartet... und wartet. Jede Funktion ergibt Sinn und baut auf eine andere auf. Dies wird aber dazu führen, dass wir im Grunde nie wirklich Kunden gewinnen und Umsatz generieren werden und damit unweigerlich dazu, dass wir irgendwann die Türen und den Laden schließen müssen. Unser Ziel ist also die Option 2. Wir legen alle Karten auf den Tisch und entscheiden, was die geringste Anforderung ist, die unsere Kunden von uns erwarten. Hier ist es oft der Stolz und die Selbstverliebtheit zum Produkt, die uns daran hindert. Aber dieses mal zur Seite geschoben und den Blickwinkel geändert stellen wir sehr häufig fest, dass die ein oder andere Funktion ausreicht, um Kunden zu gewinnen und nicht zu überfordern.

Der Einstieg ist entscheidend, denn haben wir unsere Kunden erst einmal - wie es bei uns der Fall war - mit dem Player überzeugen können, kommen die Features nach und nach an. Wir haben es einfacher im Vertrieb, da unsere Kunden uns kennengelernt haben und offen für Optimierungen sind. Wir sammeln Analysedaten und schaffen in ausreichend kleinen Schritten eine langfristige Kundenbindung.

Fazit:

Erst einmal das kleinstmögliche Produkt herauslösen aus dem Ganzen, damit auf die Kunden zugehen und dann sukzessive erweitern.

 

Dieser Artikel wurde von unserem CEO, Bernd Korz, geschrieben. Mit seiner Erfahrung als Unternehmer und Geschäftsmann, teilt er mit uns seine Sicht der Lektionen von Steve Blank. Folge unserer wöchentlichen Artikelreihe über die Lehren von Steve Blank!

Mehr Information über Steve Blank:

 

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