Wann begann der Zweite Weltkrieg? Diskussion über museale Darstellungen des Kriegsausbruchs.
Mitschnitt der Podiumsdiskussion vom 28.08.2019 in der Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin anlässlich des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges und der Unterzeichnung des Hitler-Stalin-Pakts vor 80 Jahren .
Wann begann eigentlich der Zweite Weltkrieg für die Bewohner Europas? Im September 1939 mit dem deutschen Überfall auf Polen, im Mai 1940 mit der Besetzung Frankreichs und der Beneluxstaaten durch NS-Deutschland oder im Juni desselben Jahres mit dem Einmarsch der Roten Armee ins Baltikum? Oder begann der Krieg vielleicht erst im Juni 1941 mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion? Welche Bedeutung sollte man hierbei der Unterzeichnung des Hitler-Stalin-Pakts vom 23. August 1939 beimessen?
Gemeinhin wird der 1. September 1939 als Anfangsdatum des Zweiten Weltkrieges anerkannt. Doch tatsächlich begann der Krieg für Menschen in verschiedenen Ländern Europas zu einem jeweils anderen Zeitpunkt und auf unterschiedliche Weise. Auch wurden diese Erfahrungen mehrfach umgedeutet. Die sich daraus ergebenden Differenzen finden ihren Ausdruck u.a. in kontemporären musealen Präsentationen. Diese diversen Darstellungsweisen sind nicht nur auf die unterschiedliche Wahrnehmung der Vergangenheit, sondern auch auf unterschiedliche Ausstellungskulturen zurückzuführen.
Ziel der Veranstaltung ist es, gemeinsam darüber zu reflektieren, wie der "Beginn" des Zweiten Weltkrieges und der Hitler-Stalin-Pakt in kontemporären historischen Museen in Deutschland, Polen, Russland und Litauen dargestellt werden und welche Veränderungen in diesem Bereich in den letzten Jahren stattgefunden haben. Wir sprechen über das Museum des Zweiten Weltkrieges in Danzig, das Besatzungs- und Widerstandsmuseum in Vilnius, das Zentralmuseum des Großen Vaterländischen Krieges in Moskau und viele andere. Gegenstand der Diskussion werden auch die Chancen und Einschränkungen bei der Gestaltung transnationaler Ausstellungsprojekte sein, wie z.B. im Fall des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst.
Mit:
- Paweł Machcewicz, Polnische Akademie der Wissenschaften
- Imre Kertész Kolleg Jena, Gründungsdirektor des Museums des Zweiten Weltkrieges in Danzig, Warschau und Jena
- Ekaterina Makhotina, Universität Bonn
- Jörg Morré, Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst
- Alexey Vasilyev, Higher School of Economics, Moskau
Moderation: Christoph von Marschall, Tagesspiegel, Berlin
Eine Kooperation der Heinrich-Böll-Stiftung mit dem Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften und der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit
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Dynamik der russischen Protestbewegungen und die Reaktionen des Staates
Mit:
- Grigory Yudin, Moskauer Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften
- Aleksandra Krylenkova, "Arrestanten nach § 212", Moskau
- Lada Zazykina, Umweltaktivistin, Archangelsk
- Ekaterina Selezneva, OWD-Info, Moska
Video recording of the online conference on October 15, 2020
Guests:
- Dr. Ricarda Steinbrecher (Molecular biologist and geneticist, board member of the European Network of Scientists for Social and Environmental Responsibility – ENSSER)
- Ali Tapsoba de Goamma (Human rights and environmental act